Agnes Ahlers ist die Wipperfürtherin des Jahres 2020

31. Januar 2020 | Ortsvereine

In Wipperfürth heißt die Frau des Jahres 2020 Agnes Ahlers. Sie wurde als Nachfolge­rin von Ulla Osberghaus (2019) , Damjana Gortnar-Schacherer (2018) Heike Radder (2017), Ute Berg (2016) Ingrid Rö­mer (2015), Monika Breidenbach (2014), Claudia Nassenstein (2013), Mo­nika Rütten (2012), Inge Röckerath (2011), Hildegard Laube (2010) und Gu­drun Flosbach (2009) von einer Jury unter Leitung des Vorstandes der Wip­per­fürther SPD aus vielen eingegan­genen Vorschlägen ausgewählt. Mit dieser Auszeichnung wird ins­beson­dere das ehrenamtliche Engagement von Frau Agnes Ahlers in der So­zial- und Nachhaltigkeitspolitik als langjährige Vor­sitzende der Fundgrube Wipperfürth gewürdigt.

Die 68-jährige Wipperfürtherin aus Vorderschöneberg ist verheiratet, Mut­ter von zwei erwachsenen Kindern und stolze Oma von zwei Enkelkindern.

Wie kam Agnes Ahlers zur Fundgrube? „Über die Jahre hatte ich als Eierwa­gen-Fahrerin auch viel Kontakt zur Gründerin der Fundgrube Sybille Gerards, die mir viel über die Ideen und Ziele erzählte. Da habe ich „Feuer gefangen“ und gesagt, wenn die Kinder groß sind, möchte ich da ehrenamtliche Zeit einbringen. 1984 war‘s soweit. Die Kinder waren groß und ich hatte mehr Zeit. Das Projekt Fundgrube gefiel mir von Anfang an, weil Soziales und et­was für die Umwelt tun, hier zusammenkommen“, erklärt die Frau des Jah­res 2020 ihre Motivation

Seit 2004, über 16 Jahre, ist Agnes Ahlers jetzt Vorsitzende der Fundgrube in Wipperfürth. Bereits seit 1985 und somit insgesamt über 35 Jahre ist sie in der Fundgrube ehrenamtlich tätig.

Die Fundgrube in Wipperfürth, ein Second-Hand-Laden für gebrauchte Kleidung, wurde 1981 gegründet. Engagierte Frauen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen der Stadt starteten gemeinsam das Projekt. Von den Gründungsmitgliedern sind heute noch Adi Zan­der, Christa Knippenberg, und Grete Moll aktiv dabei. Angefangen hat die Fundgrube vor 39 Jah­ren im Gaulbachtal. Städtebauliche Veränderungen führten zu dreimaligen Umzügen inner­halb des Geländes, dann zur Übersiedlung in die Bahn­straße, wo die Fundgrube nunmehr seit über zwei Jahrzehnten ihre feste Bleibe gefunden hat. Jeden Freitag von 8.30 bis 17.30 Uhr ist in der Bahnstraße 10 viel los – Kleidung wird gebracht, gesichtet, aufbereitet und verkaufsfer­tig gemacht. Den ganzen Tag über kommt Kundschaft, um gut erhaltene Kleidungsgegen­stände für wenig Geld zu erwerben.

Das Leitmotiv bei der Gründung der Fundgrube von früher gilt auch noch heute: „Wir wollen etwas gegen die Wegwerfgesellschaft tun und Gelder einnehmen, um Projekte in unserer Stadt im sozialen, kulturellen, inklusiven, integrativen, sportlichen und anderen Bereichen zu unterstützen“.

Agnes Ahlers betont immer wieder. „Ich bin ein Teammensch. In einer Gemeinschaft von 16 Frauen und einem Mann, der uns tatkräftig hilft, sind wir gemeinsam erfolgreich. So können wir möglichst viel Gutes in der Stadt unterstützen“.

Seit fast vier Jahrzehnte ist die Fundgrube Anlauf- und Sammelstelle für gut erhaltene Klei­dung jedweder Art – ob Kleider und Blusen für Frauen, Anzüge und Hemden für Männer oder Pullover und T-Shirts für Kinder. Für „kleines Geld“ kann hier jede und jeder Kleidung erwer­ben. Das ist ein wichtiger Beitrag gegen den Trend der Wegwerfgesellschaft und Werbung für mehr Nachhaltigkeit. Zudem ist es ein bedeutender sozialpolitischer Beitrag der ehrenamtli­ch tätigen Fundgrube-Frauen in Wipperfürth. Agnes Ahlers: „Wir versuchen, die Kosten für Miete und Nebenkosten sowie die Verwaltungskosten so gering als möglich zu halten. Wir kämpfen um jeden Euro. Denn jeder Euro Überschuss fließt in die Förderung von Aktivitäten. Jeder Überschuss hilft Menschen in Not.

Zig Tonnen an Kleidung wurden in den letzten 39 Jahren entgegengenommen und wieder in Umlauf gebracht. „Toll ist die Wipperfürther Bevölkerung, die uns über all‘ die Jahre gute Kleidung spendete. Wir sind auf die Kleiderspenden auch weiterhin angewiesen“, bitte die Vorsitzende Agnes Ahlers um Fortsetzung der Unterstützung. „Bitte helfen Sie uns weiter. Und natürlich brauchen wir auch personelle Unterstützung. Wir freuen uns, wenn neue Frau­en und Männer zu uns finden und mithelfen. Gutes tun, um Gutes tun zu können“, ist die Devise.

Im Team aller wird entschieden, was, wo und mit wieviel Geld gefördert wird. Ob eine Hilfe für Bedürftige zu Weihnachten, unbürokratische Einzelfallhilfe für eine unverschuldet in Not geratene Familien und Einzelpersonen, freies Schwimmen im Walter Leo Schmitz Bad, Ange­bote beim Ferien(s)pass für Kinder und Jugendliche, Ausstattung von Spielmaterial für Kin­dergärten, Unterstützung für die Herrichtung von Spielplätzen, das Frauenhaus des Oberber­gischen Kreises, Eine-Welt-Projekte , die Ausstattung der Behindertengruppe Kupferberg mit Walkingstöcken und viele Projekte mehr fanden Unterstützung durch die Fundgrube. In Wip­perfürth ist die Fundgrube nicht mehr weg zu denken. „In all den Jahren wurden Jahr für Jahr bis zu 16.000.- Euro ausgeschüttet, insgesamt über 600.000.- Euro“, sagt Agnes Ahlers stolz. „Schon allein aus steuerlichen Gründen dürfen wir keine Rücklagen bilden, sondern schütten jeden erwirtschafteten Euro aus“.

Die Ehrung zur Wipperfürtherin des Jahres ist mit einem symbolischen Preisgeld von 500 Euro verbunden. Ein Festakt mit Urkunden- und Scheckübergabe findet – anlässlich des Interna­tionalen Frau­entages – am 08. März 2020 um 11 Uhr im Katholischen Gemeindezentrum St. Ni­kolaus in Wipperfürth statt.

Als Laudatorin für Frau Ahlers hat Frau Gisela Walsken– Regie­rungspräsidentin Köln – ihr Kommen zugesagt.

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