Zu Besuch im Oberbergischen Kreis

31. Juli 2019 | Kreispolitik, Kreistagsfraktion, Kreisverband, Landes- und Bundespolitik

Auf der zweiten Etappe seiner Sommertour durch NRW machte der Vorsitzende der NRWSPD, Sebastian Hartmann, Halt im Oberbergischen Kreis. Auf Einladung des oberbergischen SPD-Kreisverbandes und dessen Vorsitzenden Thorsten Konzelmann besuchte der Bundestagsabgeordnete zunächst den Naturerlebnispark Panarbora in Waldbröl und anschließend die Behinderten Werkstätten in Wiehl-Faulmert. „Ich möchte während meiner Besuche reale Probleme von realen Menschen erleben“, meinte der Politiker. Dazu boten beide Projekte eine gute Gelegenheit.

Im Panarbora Naturerlebnispark in Waldbröl gab es die Möglichkeit, an einem Rundgang durch den Park teilzunehmen. Ein Höhepunkt war die anschließende Führung über den Baumwipfelpfad. Vom höchsten Punkt aus konnte man das oberbergische Land bis nach Köln überblicken. Panarbora ist ein gutes Beispiel einer sehr gelungenen Neunutzung: Denn bis vor einigen Jahren war der Naturerlebnispark noch Kasernengelände. Heute übernachten hier Schulklassen in Zeltdörfern. Das Besondere daran: Die Schüler begeben sich auf Weltreise, da die Übernachtungsmöglichkeiten im Park in globale Dörfer unterteilt sind und von afrikanischen Lehmhäusern bis hin zu asiatischen Jurten reichen.  

In Faulmert ließ sich Hartmann gemeinsam mit Thorsten Konzelmann, dem SPD-Kreisgeschäftsführer Helge Sulfrian und der SPD-Kreistagsabgeordneten Heidrun Schmeis-Noack von den Vertretern der Behinderten Werkstätten Oberberg (BWO) nicht nur von den Problemen mit der Reform des Bundesteilhabegesetzes berichten, sondern sich auch den Betrieb im Allgemeinen vorstellen.

Die Behinderten Werkstätten Oberberg beschäftigen an drei Standorten mehr als 750 Menschen, die in den Bereichen Montage, Verpackung, Gartenbau und in Großküchen tätig sind und 250 hauptamtliche Mitarbeiter, die sich um die Betreuung kümmern. Damit hat sich die BWO seit ihrer Gründung 1972 zu einer großen und modernen Behindertenwerkstatt entwickelt. Besonders beeindruckt war Sebastian Hartmann auch von der vielfältigen und engen Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen. Mit der BWO-Leitung tauschte er sich intensiv über die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes und die Wohnsituation für Menschen mit Behinderung aus. 

Mit der Reform des Bundesteilhabegesetzes erwarten das Unternehmen allerdings gravierende Einschnitte, vor allem finanzieller Natur, wie Geschäftsführer Jens Kämper berichtete. Der Oberbergische Kreis habe sich zwar bereits gut für das bereits beschlossene Gesetz, das zum 1. Januar 2020 umgesetzt wird, aufgestellt, dennoch erwartet Dr. Wolfgang Wörster, Leiter des “Haus früher Hilfen”, „einen Riesen-Verwaltungsakt, der auch das Personal bindet“. Die Reform sei aus seiner Sicht zwar mit guten Absichten geschehen, “aber ich kann mir die Kostenneutralität nicht vorstellen. Mein Ziel ist es, vertrauensbildend zu arbeiten, aber das darf ich künftig nach dem neuen Gesetz nicht mehr.“

Hartmann hörte interessierte zu und erklärte, das Ziel der Reform sei es, allen Menschen die gleichen Chancen zu bieten. Das sei auch Konsens aller demokratischen Parteien. In jedem Fall wolle er aber bei den entsprechenden SPD-geführten Ministerien nachhaken.

Nach der knapp einstündigen Diskussion, in deren Verlauf der Politiker auch mit dem Mitglied des Werkstattrates, Franziska Wienand, sprach, ließ er sich noch die einzelnen Arbeitsstätten zeigen.

Für Thorsten Konzelmann ein insgesamt gelungener Besuch: „In Zeiten, in denen man den Eindruck gewinnt, dass die SPD sich nur noch mit sich selbst beschäftigt, sind solche Termine geradezu wohltuend. Denn wir wollen zuhören und nach Lösungen suchen.”

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