Pressemitteilung: Internationale Wochen gegen Rassismus

28. März 2022 | Familie, Jugend & Soziales

Im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“, initiierte der oberbergische Landtagskandidat der SPD, Tobias Schneider am 23. März eine Onlineveranstaltung zum Thema.
Verschiedenste Menschen aus der Region sollten mit ihren eigenen persönlichen und beruflichen Erfahrungen dazu beitragen, Rassismus in seiner Breite besser zu erfassen.
8 Personen, 8 Mikros, 8 Kameras. So simpel der Aufbau, so komplex das Thema. Auch, wenn Rassismus in seiner ganzen Abscheulichkeit, eindimensional zu sein scheint. Die Diskriminierung von Menschen anderer Herkunft füllt leider weiterhin Schlagzeilen und findet immer noch zu viel Platz in unserer Gesellschaft. Klar ist daher auch, dass Rassismus ein klares Gegengewicht braucht, ein stärkeres, schwereres: die Integration.
Das Treffen gab Anlass, mit und nicht über Menschen zu sprechen, die rassistische Übergriffe und Anfeindungen erfahren haben. Zuhören, Empathie und konstruktiver Diskurs standen dabei im Vordergrund. Unter der Moderation von Marco Mann und Annabel Schumacher fanden in zwei Blöcken Diskussionen unter den Themenschwerpunkten Ehrenamt und Bildung statt.
 
So berichtet der Student Mohammed Eibo, von seinen Erfahrungen als Migrant in Deutschland. Seit 6 Jahren lebt er hier, hat Abitur gemacht, studiert nun und engagiert sich nebenbei in vielen verschiedenen Organisationen. 2020 gründete er beispielsweise innerhalb der Corona-Pandemie eine „Nachbarschaftshilfe“ als Initiative im Namen der Solina Siegen. Von einem ähnlichen Engagement berichtet auch Hidayet Akbas als Mitglied der Viola Fraueninitiative aus Bergneustadt. Viola ist ein Verein, der gezielt Projekte unterstützt, die die Gemeinschaft, unabhängig von kulturellen Unterschieden, fördern. Es geht darum „zusammen zu kommen“. Hidayet ist der Meinung man solle „Mauern einreißen und die Steine dieser für Brücken nutzen“. Dieser Auffassung ist auch Roshani Thanapalasingham. Roshani ist Vorsitzende des Integrationsrates Gummersbach und Ist mit ihren Eltern in 90ern aus Sri Lanka geflüchtet. Ihre Erzählungen decken sich mit denen ihrer Vorredner:innen: die Sprachbarriere sei ein sehr großes Problem. Funktionierende Verständigung sei daher der Schlüssel für gelungene Integration.
 
André Schossier, Sozialpädagoge an einer Sekundarschule, stützt diese These. Sprache sei nicht nur bei der Verständigung im schulischen Kontext, sondern auch im familiären Umfeld wichtig. Dabei betont er die Bedeutung des Faches DAZ (Deutsch als Zweitsprache). Die Problematik dabei sei, dass jenes Fach zu häufig als zweitrangig betrachtet wird und so bei personellen Engpässen zuerst weichen müsste. Zudem müsse Aufklärung über kulturelle und generelle Diversität, aus seiner Sicht verstärkt in den Schulbüchern beginnen. Arlind Oseku, Lehrer an derselben Schule, ist als Gastarbeiterkind mit beiden Seiten in Berührung gekommen. Auch er betont die Bedeutung des Spracherwerbs und unterstreicht, dass man Familien die Chance gibt, sich hier vollständig zu integrieren und sie dabei unterstützt, ohne dass sie das Gefühl haben ihre kulturellen Wurzeln hinter sich lassen zu müssen.
 
Ganz konkret findet man breiten Konsens darin, dass der ständige Dialog, das einander Kennenlernen und der dazu fast notwendige Spracherwerb, der beste Weg zur Integration als Gegengewicht zu Rassismus ist. Politisch steht dahinter die stärkere Förderung von Ehrenamt in diesem Bereich, sowie die bessere personelle Ausstattung von Schulen. Forderungen die Tobias Schneider auch als stellv. Landrat mit in seine politische Arbeit einfließen lassen möchte.

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